Interview mit dem Vorsitzenden des KSB, Hartmut Franz
„ Sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten"
Sonneberg – Das Olympia-Jahr 2010 neigt sich dem Ende entgegen. Zeit um ein Fazit zu ziehen welche Ergebnisse abgerechnet werden können und wo der Schuh drückt, aber auch um in die Zukunft zu blicken. Freies Wort sprach mit dem Vorsitzenden des Kreissportbundes Hartmut Franz.
Herr Franz, Sie sind nun bereits mehr als ein Jahrzehnt der Vorsitzende der größten Massenorganisation des Landkreises Sonneberg. Wo würden Sie das Jahr 2010 – sportlich gesehen – einordnen?
Antwort: Unsere Kreisorganisation hat sich im Jahr 2010 weiter gefestigt, dass beweisen die recht konstanten Mitgliederzahlen sowie die neu gegründeten Sportvereine. Es sind in den letzten zwei Jahren weitere Sportarten dazu gekommen, wie zum Beispiel Schwimmen und Eishockey. Unsere Sportorganisation im Kreis wird ihrer gesellschaftlichen Aufgabe immer mehr gerecht, nämlich mit bei zu tragen, dass sich immer mehr Menschen jeden Alters bei Sport und Spiel fit und gesund erhalten.
Der Kreissportbund mit seiner Sportjugend und den ansässigen Sportvereinen hat auch in diesem Jahr viele Großveranstaltungen durchgeführt. Wie werten Sie den Erfolg dieser Veranstaltungen?
Antwort: Die Veranstaltungen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gemeinsam mit den Sportvereinen, Fachverbänden und unseren anderen Partnern bieten wir für unsere Kinder und Jugendlichen im Kreis Sonneberg eine sinnvolle Freizeitgestaltung auf dem sportlichen Gebiet. Unser Ziel war und ist, besonders dieser Altersgruppe nahe zu bringen, sich bei Sport und Spiel unter Gleichgesinnten sich wohl zu fühlen und eventuell einem Sportverein beitreten. Denn nach wie vor lautet unser Motto: „Im Sportverein in guten Händen".
Obwohl die Sportveranstaltungen – beispielsweise Landes-jugendspiele und Familiensportfest mit Sportabzeichenabnahme – vielerorts hervorragend vorbereitet und durchgeführt wurden, konnten die Teilnehmer- bzw. Zuschauerzahlen nicht befriedigen. Woran lag dies?
Antwort: Ob es möglicherweise am schlechten Zustand des Stadions liegt, weiß ich nicht. Ich glaube eher, dass es nicht verstanden wird, die Menschen für so einen Höhepunkt zu motivieren. All unsere Ehrenamtlichen im Sport müssen umdenken und auch lernen, Menschen zu begeistern, sich bei solchen – wirklich gut organisierten Veranstaltungen aktiv je nach Interesse und körperlichen Möglichkeiten zu beteiligen oder zumindest als Zuschauer den Aktiven für ihre sportlichen Leistungen Beifall zu zollen. Zu oft fehlt nur ein kleiner Anstoß vom Nachbarn oder Bekannten, um dass auch umzusetzen.
In punkto Sportstättenbau tat sich 2010 aufgrund des Konjunkturpaketes im Landkreis Sonneberg und in den Kommunen eine ganze Menge. Wie stellt sich die Sportstättensituation im Landkreis Sonneberg allgemein dar, wo drückt der Schuh am meisten?
Antwort: Wir freuen uns alle, dass der Landkreis Sonneberg die Sporthallen in Föritz, Judenbach und am Apelsberg in Neuhaus mit Hilfe des Konjunkturpaketes II sanieren konnte. Erfreulich ist auch, dass am Gymnasium in Neuhaus ein neuer Komplex kurz vor der Fertigstellung ist. Am sanierungsbedürftigsten ist das Stadion in Sonneberg. Hierzu gab es schon viele Pläne und Vorhaben, getan hat sich leider noch nichts.
Das Jahr 2011 ist nicht mehr weit entfernt. Der Jahressportplan des Kreissportbundes und der Kreissportjugend ist wieder prall gefüllt, welches sind ausgewählte Höhepunkte?
Antwort: Unser Kalender bietet auch für alle Sportler jeden Alters interessante Angebote. Neben dem Frauensporttag am 12. März, dem Tanzfestival am 26. März finden im April Seniorensporttage statt. Die 2. Sportmeile wird am 14. Mai Neuhaus durchgeführt, ehe dann die Kreisjugendspiele in den Sommersportarten anstehen. Mit den Kinderfesten für Grundschulhorte und Kitas sowie der Ferienfahrt nach Tschechien endet dann das alte Schuljahr.
Im Bereich Aus- und Weiterbildung hat der Kreissportbund in den vergangenen Jahren viele Angebote für seine Mitgliedsvereine und deren Übungsleiter-, aber auch Vorstände angeboten. Wie sieht es 2011 aus?
Antwort: Auch im Jahr 2011 haben wir wieder viele Aus- und Weiterbildungsangebote in unserem Bildungskalender stehen. Ende des 1. Quartals – genau am 25. März beginnen wir zum zweiten Mal mit der Übungsleiter C-Ausbildung im Breitensport. Hierzu können sich Sportfreunde, die den Sport-Assisten haben, bereits anmelden. Im November wird dann der nächste Grundkurs stattfinden. Weiterbildungen im Vereinsmanagment – Finanzen und Steuern, Öffentlichkeitsarbeit, Sportversicherung – sowie im Breitensport und Elementarbereich stehen ebenfalls auf dem Plan.
Die Sportvereine sind der „Kitt der Gesellschaft" – dies sagte die Thüringer Sportministerin Heike Taubert anläßlich 20. Jahre LSB Thüringen. Die Sportvereine werden zumeist ehrenamtlich geführt, viele Ehrenamtliche setzten sich dafür ein, dass es in den Städten und Kommunen viele Veranstaltungen gibt. Ohne das Ehrenamt wäre ....
... unsere Gesellschaft um vieles ärmer, man könnte auch sagen, ohne Ehrenamt geht es einfach nicht. Egal in welcher Organisation, beziehungsweise Verein. Ob in der Kultur, im sozialen Bereich, in der Diakonie, der Feuerwehr und THW oder bei uns im Sport. Ehrenamtliches Engagement wird überall dringend benötigt und es ist nicht hoch genug einzuschätzen, was diese ehrenamtlich Tätigen für unsere Gesellschaft leisten.
Ich möchte allen Ehrenamtlichen, aber auch allen Trainern, Eltern Helfern und allen Sportlern ein frohes Weihnachtsfest und einen gesundes und erfolgreiches 2011 wünschen.