Siegfried Weigelt feiert am Samstag seinen 75. Geburtstag (23.8.)
Foto: Carl-Heinz Zitzmann: Siegfried Weigelt (r.) und Mark Kirchner
Er wird von seinen vielen Freunden als der „Vater des Biathlon-Sportes in Scheibe-Alsbach" bezeichnet und dies schon seit vielen Jahrzehnten. Er ist immer gut aufgelegt, er hat immer ein Späßchen parat und er ist seit mehreren Jahrzehnten der Vorsitzende des WSV Scheibe-Alsbach. Heute feiert Siegfried Weigelt, der Trainer i. R., seinen 75. Geburtstag.
Scheibe-Albach – Vor einem Jahr wurde in Scheibe-Alsbach groß gefeiert. 50 Jahre erfolgreicher Biathlonsport hatte der Verein 2013 am Rennsteig nun bereits auf dem Buckel.
Der „Verdiente Meister des Sports" begann vor knapp 6 Jahrzehnten mit dem aktiven Sport. Sowohl im Fußball – hier schaffte es Siegfried Weigelt in die Kreisauswahl – als auch im Langlauf und in der Nordischen Kombination war der Allrounder aktiv. Fußball spielte Siegfried, der mit Goldisthal Kreismeister wurde, auch noch in Neuhaus und Steinheid. Die Schuhe hängte er erst mit 48 Jahren an den Nagel.
1960 begann Siegfried Weigelt mit dem Aufbau einer Übungsgruppe im militärischen Mehrkampf. 1963 wurde die Biathlon-Abteilung in Scheibe-Alsbach ins Leben gerufen, deren Frontmann er war. 1970 wurde Siegfried Nachwuchstrainer in Oberhof, 1973 Bezirkstrainer von Erfurt und Suhl.
Siegfried Weigelt ist seit Gründung des WSV Scheibe-Alsbach im Jahre 1990 der 1. Vorsitzende des Vereins. „Als der Vater der Erfolge des Biathlon-Sports" wird Weigelt bezeichnet, dessen Schützlinge sowohl International, als auch Deutschlandweit für Aufsehen sorgten.
Drei Olympia-Siege fuhr Mark Kirchner, der heutige Herren-Bundestrainer 1992 in Albertville und 1994 in Lillehammer ein. Insgesamt brachten es die Scheibe-Alsbacher Athleten auf 14 WM-Titel, einen Europameistertitel, zahlreiche Weltcupsiege und weitere großartige Erfolge bei nationalen Wettkämpfen.
Weit über 70 Talente wurden an die Sportschulen, Clubs und Sportgymnasien delegiert.
Seit 1993 war Weigelt Nachwuchstrainer in Oberhof und am Stützpunkt Scheibe-Alsbach. Der Jubilar, der als Perfektionist gilt, hat zusammen mit seinen vielen Mitstreitern die Biathlonanlage „Am Rußtiegel" zu einem Schmuckstück gemacht. Hochkarätige Nachwuchsveranstaltungen gehen dort über die Bühne: Deutscher Schüler-Cup, Thüringer Meisterschaften oder Landesjugendspiele werden durch den WSV mustergültig vorbereitet und durchgeführt.
Siegfried Weigelt ist zwar seit 10 Jahren in Rente, aber längst noch nicht im Ruhestand. Täglich ist er „Am Rußtiegel", legt dort Hand mit an und verteilt Aufgaben an seine Trainer und Übungsleiter.
Siegfried Weigelt hat für sein Lebenswerk von vielen Menschen aus Sport und Politik Dank und Anerkennung erfahren, er wurde oft geehrt und erhielt mit dem Bundesverdienstkreuz 2008 eine der höchsten staatlichen Auszeichnungen.
Dem „Chef" des WSV Scheibe-Alsbach liegt vieles am Herzen. Er ist seit vielen Jahren mit der ständig zurückgehenden Förderung des Sports nicht einverstanden, übt an entsprechender Stelle Kritik. Weigelt hat schon lange gesehen, was der DOSB Präsident Alfons Hörmann im Klartext nach der Olympiade in Sotschi sagte: „Der Deutsche Sport krankt".
Auch wenn heute im Hause Weigelt gefeiert wird, so sind Siegfrieds Gedanken beim Sport mit seiner Förderpolitik. Und da muss sich im Deutschen Sport grundlegend etwas ändern, ansonsten werden die Erfolge aus der Vergangenheit in der Zukunft kaum wiederholbar sein.