Sportliche Aktivitäten auf neuem Boden
Neuer Fußboden in der Lauschaer Sporthalle
Rund 270 Mitglieder zählt der Sportverein Lauscha. Sie sind in acht Abteilungen äußerst aktiv und können auf beachtliche Erfolge verweisen. So wird die Abteilung Kegeln in dieser Saison in der 2. Bundesliga spielen. Aber auch Fußball, Handball, Volleyball, Tischtennis, Turnen/Fitness, Kunstradfahren und Schach werden im Verein praktiziert.
Am Wochenende konnten Vertreter des Vereins in der von ihm gepachteten Sporthalle Obermühle hochrangigen Besuch begrüßen: Heike Taubert, Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen und Klaus Eidam, Präsidiumsmitglied für Sportstätten, Sport und Umwelt beim LSB. Auch Lauschas Bürgermeister Norbert Zitzmann, der 1. Beigeordnete Helmut Greiner-Petter, Ernstthals Ortsteilbürgermeisterin Kerstin Müller-Litz sowie Jürgen Eckstein vom Kreissportbund Sonneberg waren zugegen.
Beilschmidt hatte einen Scheck über 31.500 Euro im Gepäck, die es nach jahrelangem Ringen endlich ermöglichen werden, der Halle einen neuen Fußboden zu verpassen. Für Besucher sieht das Parkett eigentlich noch richtig gut aus. Doch wer darauf Sport treiben will, merkt schnell, wie glatt und „abgearbeitet" es ist, trotz der pfleglichen Behandlung durch die Nutzer. Es ist eben in die Jahre gekommen, entspricht nicht mehr den Sicherheitsanforderungen an die Rutschfestigkeit. Man kann es nicht mehr aufarbeiten, und vor allem im Winter treten regelmäßig Probleme auf, war von den anwesenden Vorstandsmitgliedern zu erfahren.
Seit 2011 steht die Sanierung des Sporthallenbodens auf der Tagesordnung. Bisher vergeblich, trotz intensiver Bemühungen des damaligen Vereinsvorstandes. Dr. Dieter Töpfer und der leider verstorbene Gerd Fölsche hatten mehrfach die Initiative ergriffen und scheiterten immer wieder am Geldmangel.
Dabei wird die Halle nicht nur vom Verein genutzt. Schüler der Grundschule und der Berufsbildenden Schule Glas absolvieren hier ihren Sportunterricht. Der Wintersportverein WSV 08 Lauscha nutzt die Halle für sportliche Aktivitäten mit den „Hüttengeistern" im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Kindertagesstätte.
Dank neuer „Richtlinie zur Förderung des Sportstättenbaus in Vereinsträgerschaft" ist nun endlich eine Förderung der Maßnahme möglich. Fördermittel in Höhe von rund 440.800 Euro hat das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit für derartige Aktivitäten 2014 erstmals zur Verfügung gestellt. 28 Vereinen in ganz Thüringen konnte der Landessportbund Thüringen damit unter die Arme greifen. 31.500 Euro gingen an den Sportverein Lauscha. Außerdem hat sich die Stadt Lauscha bereit erklärt, bis zu 30.000 Euro beizusteuern. Die genaue Summe ist noch von der erhofften Unterstützung durch den Landkreis abhängig. Ein beachtlicher Zuschuss kommt auch vom Verein selbst in Form von umfangreichen Eigenleistungen seiner Mitglieder.
Von Seiten Beilschmidts ging deshalb auch ein großes Dankeschön an den Verein, der die Sanierung auf den Weg gebracht hat. „In großen Städten wird Sport oft konsumiert, aber hier geht ein Verein in die Verantwortung, als Pächter der Sportstätte, mit erheblichen Anstrengungen zum Erhalt derselben", lobte Beilschmidt. Dank ging auch an die Stadt Lauscha, die es, wie Kommunen allerorts, angesichts leerer Kassen nicht leicht hat bei der Erfüllung ihrer Pflichtaufgaben, und erst recht nicht bei freiwilligen Aufgaben.
Lauschas Kunstradfahrerinnen bedankten sich im Namen des Vereins bei allen Anwesenden mit einer eindrucksvollen Vorführung. Sara Müller-Sachs, Janice Müller-Blech und Tyra Baker zeigten akrobatische Übungen auf dem Rad und ernteten dafür viel Applaus. Gleichzeitig wurde ersichtlich, dass in dieser Sportart den Lauschaern offensichtlich die Nachwuchssportler nicht ausgehen. Sara ist nämlich bereits seit 12 Jahren dabei, Janice seit 3 Jahren und Tyra seit April 2014.
Sozialministerin Heike Taubert schloss sich den Mädchen spontan zu einer Fahrradrunde durch die Halle an, und bewies so nicht nur Einsatzbereitschaft für die Förderung von Sport und Sportstätten, sondern auch eigenes sportliches Engagement.
Die Vereinsmitglieder sind nun seit Montag am Wirken, um das alte Parkett herauszureißen. Bis Mittwoch müssen sie fertig sein, „Ende der zweiten Septemberwoche" lautet die Terminvorgabe für die Fertigstellung des neuen elastischen Sportbodens. Danach stehen schon die ersten Termine an, warten die Sportler längst wieder auf die Nutzung der Halle, mit einem Fußboden, der modernen Anforderungen gerecht wird.
Doris Hein