Interview mit Robert Eberth, Vorsitzender des Kreissportbundes
„Familiensportfest steht im Fokus"
Im Jahr 2015 beging der Kreissportbund Sonneberg sein 25jähriges Jubiläum, zudem wurde ein neuer Vorstand gewählt und die DOSB-Sportabzeichentour machte Halt in Sonneberg. Nun hat das neue Jahr begonnen. Zeit um ein Fazit zu ziehen welche Ergebnisse erreicht wurden, aber auch um in die Zukunft zu blicken. Jürgen Eckstein sprach mit dem Vorsitzenden des Kreissportbundes Robert Eberth.
Herr Eberth, den Kreissportbund gibt es nun bereits ein Vierteljahrhundert. Wie schätzen sie die Entwicklung ein?
R. Eberth: Der KSB ist die größte Personenvereinigung mit knapp 9000 Mitgliedern. Ich bin zwar erst drei Jahre Vorsitzender, möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei allen bedanken, die in den vergangenen 25 Jahren bei der Entwicklung des Kreissportbundes mitgeholfen und mitgewirkt haben. Der Sport in seiner Vielfalt und die Sportvereine sind aus dem gesellschaftlichen Leben im Landkreis nicht wegzudenken.
Das Jahr 2015 war gespickt mit Höhepunkten. Sind Sie zufrieden?
Auf alle Fälle. Im Jahr 2015 jagte ein Höhepunkt den nächsten. Das Tanzfestival und die Sportmeile, die die KSJ organisierte, bildeten den Auftakt. Die Jubiläumsveranstaltung 25 Jahre KSB im Juni und dann die DOSB Sportabzeichentour waren die weiteren großen Höhepunkte im 1. Halbjahr. Der 9. Kreissporttag mit Neuwahlen, der Gesundheitssporttag und viele Seniorenveranstaltungen wurden nach der Sommerpause durchgeführt. Und natürlich viele Bildungsmaßnahmen.
Neuer Vorstand! Gab es personelle Veränderungen?
Ja, es gab einige personelle Veränderungen. Unsere neue Schatzmeisterin heißt Petra Bätz. Stefan Gernlein konnten wir für den Bereich der Bildung gewinnen und Thomas Keller vertritt die Rennsteigregion. An dieser Stelle sage ich im Namen unseres Vorstandes Mike Bräutigam und Andreas Barnikol ein großes Danke. Sie haben in der zurückliegenden Zeit eine tadellose ehrenamtlich Arbeit gemacht.
Die Sportabzeichentour Mitte des Jahres war sicher der ganz große Kracher. Liegen schon Ergebnisse vor, wie viele Sportabzeichen tatsächlich abgelegt worden sind?
Die Sportabzeichentour war der größte Event. Trotz der Gluthitze war das Stadion stets gut gefüllt. Wir haben vom DOSB, dem LSB und auch von vielen Vereinen lobende Worte und Dankesschreiben erhalten. Damit wurde unsere Arbeit einmal mehr gewürdigt. Das Danke möchte ich weiter geben an das Landratsamt und die Stadt Sonneberg, die uns riesig bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben. Genaue Zahlen über abgelegte Sportabzeichen liegen derzeit noch nicht vor.
Das Olympiajahr 2016 hat begonnen. Welche Veranstaltungen sind in diesem Jahr geplant?
Viele schon zur Tradition gewordene Veranstaltungen bilden den Rahmen in diesem Sportjahr. Das Familiensportfest steht im Fokus. Es findet am 28. Mai auf der Freisportanlage am Apelsberg in Neuhaus statt. Im Rahmen dieses Familiensportfestes bieten wir die Abnahmemöglichkeit des Sportabzeichens an.
Im Bereich Aus- und Weiterbildung hat der Kreissportbund in den vergangenen Jahren viele Angebote für seine Mitgliedsvereine und deren Übungsleiter-, aber auch Vorstände angeboten. Wie sieht es 2016 aus?
Der Bildungskalender ist wieder proppevoll. Eine Ausbildung im ÜLC Breitensport beginnt Ende Oktober. Hierzu sind schon Anmeldungen möglich. Im November ist ein ÜL Grundlagenlehrgang geplant. Fortbildungen wird es im Managment mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit und der Sportversicherung geben. Zudem finden Weiterbildungen im Breitensport mit den Themen Theraband, Lauf ABC, Yoga und Faszientraining. Im Elementarbereich sind ebenfalls zwei Weiterbildungen geplant. Zudem bieten wir zusammen mit dem DRK-Ausbildungen der „Ersten Hilfe" an.
Der demografische Entwicklung geht auch am Landkreis Sonneberg nicht vorbei. Welche Angebote gibt es für ältere Menschen?
Für unsere Senioren haben wir viele Angebote, die auch sehr gut angenommen werden. Neben vielen Wanderungen steht eine Nordic-Walking Wanderung, ein Badminton-Schnuppertag, ein Schwimmbadbesuch, ein Tischtennis-Freizeitturnier an. Unsere Seniorenwarte Hartmut Franz und Peter Götte versuchen alles, um in den Vereinen Ansprechpartner zu finden. Hier kommen leider kaum Rückmeldungen.
Der Rennrodler David Möller beendete 2014 seine großartige internationale Laufbahn. Wer kann ihn beerben?
Wir haben viele hoffnungsvolle Nachwuchsathleten, die längst auf der internationalen Bühne stehen. Ich denke an die jungen Skisprung-Damen Pauline Heßler, Luisa und Sophia Görlich. Sie hatten schon Weltcup-Einsätze. Der Rodler Florian Löffler ist bei den Junioren Weltmeister und der Judoka Dominik Schönefeldt macht seine Sache ausgezeichnet. Ich wünsche allen jungen Athleten, auch im Namen unseres Vorstandes, eine hervorragende Entwicklung und natürlich viel Gesundheit.
Nicht vergessen sollten wir den erfolgreichsten Sportler des Landkreises, Mark Kirchner, der seit Jahren als Biathlon-Herrentrainer erfolgreich arbeitet.
Wie sieht es mit der Mitgliederentwicklung aus?
Wir haben einen leichten Mitgliederrückgang zu verzeichnen. Einige Vereine haben viele Mitglieder verloren. Anscheinend passen dort die Sportangebote nicht, oder das Vereinsleben lässt zu wünschen übrig. Desweiteren informieren wir in unseren Informations-Briefen regelmäßig über die Bonusprogramme der gesetzlichen Krankenkassen. Anscheinend bemühen sich längst nicht alle Sportvereine um eine Mitgliedergewinnung. Dabei sind doch die passiven Mitglieder ein Pfund, mit dem man wuchern kann. Dies ist in den alten Bundeslängern gang und gäbe.
Thema Flüchtlinge. In welchen Vereinen konnten Flüchtlinge integriert werden?
In mehreren Vereinen. So in Oberlind, Mupperg, beim 1. FC Sonneberg, dem 1. FC Köppelsdorf, dem Schwimmverein, dem 1. VC Sonneberg 04, dem VfR Jagdshof, FC Rennsteig Avalance und dem KV Rauenstein. Der LSB hat Ende des Jahres 2015 finanzielle Zuwendungen zur Verfügung gestellt, die den Vereinen bei den Kosten entlasten sollen. Am 17. März findet zum Thema Integration eine Informationsveranstaltung statt.
Die Sportvereine des Landkreises sind allerorts sehr aktiv, sie bestimmen das gesellschaftliche Leben mit und sorgen für gewisse Farbtupfer. Wie sieht es mit der Sportförderung aus?
Nach Auskunft des LSB werden die Fördersummen für Lizenzen sowie Kinder- und Jugendliche in etwa gleich bleiben. Möglicherweise wird die Projektförderung leicht erhöht. Auf welchem Niveau der Landkreis fördert, ist noch nicht bekannt. Ich persönlich würde mich freuen, wenn sowohl der LSB, der Landkreis, als auch die Kommunen in unserem Landkreis den Kinder- und Jugendsport mehr fördern würden. Dies sollte im Sinne aller sein.
Hat der Vorsitzende des KSB Wünsche?
Ich wünsche, dass wir alle gesund bleiben und die doch anspruchsvollen Aufgaben meistern.