XI. Kreissporttag des KSB Sonneberg
Frauenquote erhöht!
Am Samstag, 16. Oktober 2021 fanden sich zahlreiche Vertreter*innen der dem Landkreis Sonneberg ansässigen Sportvereine, Delegierte der Sportfachverbände sowie Gäste aus Politik in der Sporthalle der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg zur mittlerweile elften Auflage des Kreissporttages des Kreissportbund Sonneberg ein.
Nachdem alle Anwesenden ihre Plätze eingenommen hatten, eröffnete Robert Eberth, der Vorsitzende des KSB Sonneberg, die Versammlung und bedankte sich für deren Erscheinen. Im Zuge dessen richtete Eberth begrüßende Worte an den Präsidenten des Landessportbund Thüringen, Prof. Dr. Stefan Hügel, den Jugendamtsleiter des Landkreis Sonneberg Stefan Müller, den Bürgermeister der Stadt Sonneberg Dr. Heiko Voigt und Torsten Traut, den Vorstand der Sparkasse Sonneberg.
Daraufhin wurde im Rahmen einer Schweigeminute an die Sportfreunde gedacht, die sich um den Sport im Kreis verdient gemacht haben, im vergangenen Jahr jedoch leider aus dem Leben schieden – allen voran Jürgen Eckstein, langjähriger Vereinsberater im KSB Sonneberg mit seinem unermesslichen Wirken für die Sportentwicklung im Landkreis.
Nachdem die Tagesordnung bestätigt werden konnte, übernahm wie in den Versammlungen zuvor Stefan Kühn die Tagungsleitung. Kühn bedankte sich für das Vertrauen und übergab zugleich das Wort an Vorsitzenden Eberth, der mit seinem Rechenschaftsbericht das vergangene Geschäftsjahr Revue passieren ließ und zugleich den Blick auf die Zukunft richtete.
Obwohl im Vereinssport in den vergangenen Monaten (analog zu 2020) aufgrund der Einschränkungen nicht viel passieren konnte, sei laut Eberth jetzt der Punkt erreicht, an dem ein Fünkchen Hoffnung bestehe, zum gewohnten Vereinsleben zurückkehren zu können. Kritisch merkte er an, dass „auf politischer Ebene das Potential von Bewegung und sportlicher Aktivität auf die physische und vor allem psychische Gesundheit einfach nicht erkannt wurde“ – gerade in der kindlichen und jugendlichen Entwicklung wird dies Spuren hinterlassen.
Aber auch andere Nebenkriegsschauplätze, wie zum Beispiel die Gebührenproblematik um das Transparenzregister oder die bürokratischen Hürden bei der Planung von Sportveranstaltungen, lagen wie ein schweres Päckchen auf dem Rücken der Vereine. Eberth dankte allen ehrenamtlich tätigen Sportfreundinnen und Sportfreunde für ihre Aufopferungsbereitschaft und Motivation.
So oder so – die Planungen für das kommende Geschäftsjahr laufen. Allen voran stehen der 22. Gesundheitssporttag am 6. November, weitere Seniorensportveranstaltungen und zwei Ausbildungslehrgänge zum Übungsleiter der Lizenzstufe C auf der Agenda des Kreissportbund Sonneberg. Die Sportmeile, an der Vereine ihre Angebote Interessierten präsentieren können, soll im Mai 2022 stattfinden. Solche Events seien laut Robert Eberth bitter nötig, da auf Basis der letzten Bestandserhebung ein Rückgang von 284 Mitgliedern in den 91 Sportvereinen verzeichnet wurde.
Im Rahmen seiner Ausführungen verkündete er unterdessen, dass durch den Umzug der Geschäftsstelle in das Funktionsgebäude im Stadion Sonneberg zum 1. Januar 2022 der KSB dem Sport ein kleines Stückchen näher sein wird. Zu guter Letzt dankte Eberth dem LSB Thüringen, dem Landkreis Sonneberg, den Vertretern der Städte und Kommunen sowie der Sparkasse Sonneberg und der VR-Bank Coburg für die Unterstützung bei der Arbeit des Kreissportbund und seiner Sportjugend.
Es folgte der Bericht der Sportjugend, in dem Falk Arnold, Vorstandsmitglied der Kreissportjugend, in Wort und vor allem Bild die durchgeführten Veranstaltungen des Kinder- und Jugendsports sehr anschaulich darstellte. Auch Arnold hoffe im Namen der Sportjugend auf „Bewegtere“ Zeiten und eine Rückkehr zu Spiel, Spaß und Sport für die jüngsten unter uns.
Tagungsleiter Kühn übergab daraufhin das Wort an Petra Bätz, Schatzmeisterin des KSB Sonneberg, welche den Finanzabschluss des Geschäftsjahres 2020 verlas und zugleich den Haushaltsplan für 2021 darstellte. Den Bericht der Kassenprüfer präsentierte die im weiteren Tagungsverlauf gewählte Revisorin Claudia Blask.
Im Gegensatz zur Vorjahresveranstaltung blieben kritische Stimmen der Vereinsvertreter bis auf einige Ausnahmen weitestgehend aus: Beatrix Grill, Vorsitzende des 1. Sonneberger Schwimmvereins, monierte die nun schon wochenlang ausstehende Kompensationszahlung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport für die Refinanzierung der Sommerferienkurse. Diese sollten unter anderem den Zweck dienen, Bewegungsdefizite bei Kindern auszugleichen. In finanzielle Vorleistung gingen die Vereine – die organisatorische Abwicklung war durchsäht mit Bürokratie. Grill sprach den Unmut vieler Sportvereine aus. Weiterhin nutzte Karl Heinz Herold, Vorsitzender des TSV Haselbach, die Möglichkeit, die Probleme der Zugänglichkeit des Sportplatzes und Vereinsheimes vor den Vertretern der Kommune offen zu legen.
Hartmut Franz, Ehrenpräsident des KSB und zugleich Vereinsvorsitzender des TSV 1864 Mengersgereuth-Hämmern argumentiert in einem kurzen Statement, dass der Kreissportbund Sonneberg durch Politik und Teile der Bevölkerung nicht die Wertschätzung erhält, die ihm als größte Personenorganisation des Landkreises zu teil werden müsste. Abgesehen vom Breitensport warnt Franz in Bezug auf die Nachwuchsleistungsförderung: „Wenn unsere Nachwuchsfördergruppen im Kreis nicht wieder mehr Unterstützung […] erhalten, werden es immer weniger Nachwuchssportler schaffen, das begehrenswerte Sportgymnasium besuchen zu können“.
Abgesehen davon bietet eine Großversammlung wie diese den Rahmen, verdienstvolle Sportfreunde und Sportfreundinnen auszuzeichnen und mit einer Ehrung zu versehen. Geehrt wurden: Wolfgang Dittmann (1. Sonneberger Volleyballclub) und Holger Scheler (FSV 1999 Meng.-Häm.) mit der Ehrennadel des KSB Sonneberg – Elfi Schilling (1. FC Sonneberg), Andrea Malter (FSV Wolkenrasen) und Frank Thörmer (KKSV Sonneberg) mit der Ehrennadel des LSB Thüringen – Gisela Morgenroth (TSV 1864 Meng.-Häm.), Karl-Heinz Herold (TSV Haselbach) mit der GutsMuths-Ehrenplakette in Bronze.
Das große Highlight war allerdings die Verleihung der GutsMuths-Ehrenplakette in Silber für den Sportfreund Klaus Fischer (1. FC Sonneberg) für seine jahrzehntelangen Verdienste um den Sport im Landkreis.
Darüber hinaus erhielten der 1. Sonneberger Volleyballclub den Pokal der Thüringer Sportjugend und Vereinsberater Marcel Recknagel die Lizenz für die Ausbildung zum Vereinsmanager des DOSB.
Im Anschluss daran beglückwünschte der Präsident des LSB Thüringen, Prof. Dr. Hügel die Geehrten und richtete einige Worte an die Delegierten der Vereine. Prof. Dr. Hügel betonte die Rechtsgrundlage zur kostenfreien Nutzung kommunaler Sportanlagen und kündigte Änderungen zur Transparenzregisterproblematik an. Im Hinblick auf den Kinder- und Jugendsport misst er der Erkennung und Behebung von Bewegungsdefiziten große Bedeutung zu: „Kinder müssen für Sport begeistert werden - Vereine müssen wieder verstärkt an KITAS und Schulen herantreten können.“
Derselben Auffassung war auch der Bürgermeister der Stadt Sonneberg Dr. Heiko Voigt, der den Fokus auf Maßnahmen zur Begeisterung der Kinder und Jugendlichen für den Vereinssport besonderen Wert zuschreibt.
Jugendamtsleiter Stefan Müller übermittelte im Namen des Landkreis Sonneberg einen großen Dank für das Engagement in den Vereinen und betonte zugleich, dass „Sportvereine ein wesentlicher Baustein unserer Gesellschaft“ sind.
Nach einer zehnminütigen Pause mit Verköstigung durch Fingerfood und Getränke ging es zum demokratischen Teil der Versammlung über. Tagungsleiter Kühn stellte die satzungsgemäße Anwesenheit der Mitgliederversammlung fest, welche den vorgelegten Beschlussvorlagen jeweils mit einfacher Mehrheit zustimmen konnte. Daraufhin konnte der Vorstand der vergangenen Legislaturperiode entlastet werden.
Vorsitzender Robert Eberth bedankte sich mit aller Herzlichkeit bei den aus dem Vorstand ausscheidenden Sportfreunden Stefan Kühn und Dr. Bernd Neudert für die geleistete Arbeit in den letzten Jahren. Ganz besonderen Dank in Form einer individuellen Laudatio erhielt der stellvertretende Vorsitzende Peter Götte, der sein Amt nach langjähriger Tätigkeit und außergewöhnlichen Verdiensten niederlegte. Als Krönung stellte Eberth bei der Mitgliederversammlung den Antrag auf Verleihung der Ehrenmitgliedschaft für Sportfreund Götte, welcher nach Zustimmung in großem Applaus mündete.
Für die anstehenden Wahlen schlug Tagungsleiter Kühn die dreiköpfige Wahlkommission um Heiko Rutz (SG 1951 Sonneberg), Steffen Breitung (SV Isolator Neuhaus-Schierschnitz) und Steffen Haupt (SC 06 Oberlind) vor, welche von den Delegierten bestätigt wurden. Wahlleiter Rutz führte souverän durch die Wahlhandlung. Das bisherige Vorstandsmitglied Mario Winter nahm infolgedessen die Wahl zum stellvertretenden Vorstand als Nachfolger von Peter Götte mit Dankbarkeit an. Aus den Vereinen rückten Andrea Malter (Vorsitzende – FSV Wolkenrasen) und Yvonne Wabra (Schriftführerin – SV Medizin Sonneberg) in den erweiterten Vorstand. Die Revisionskommission wird durch Claudia Blask (Schatzmeisterin – SV Schichtshöhn) erweitert. Das Schlusswort hielt der neue/alte Vorstand Eberth, dankte allen Anwesenden und wünschte eine gute Heimreise.
Nicht nur als Notiz am Rande, sondern als wichtiger Fakt ist festzuhalten, dass der Vorstand des KSB für die kommenden Jahre eine Frauenquote von fast fünfzig Prozent inkludiert – ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Die Bilder sind von Carl-Heinz Zitzmann.
31 - KSB Vorstand + Geschäftsstelle
v.l.n.r. Marcel Recknagel (Vereinsberater), Peter Götte (Ehrenmitglied), Mario Winter, Uwe Oberender, Ronny Wilhelm,Thomas Keller, Roberto Benn, Robert Eberth (Vorsitzender), Petra Bätz, Claudia Blask, Marina Schott, Simone Köcher, Andrea Malter, Yvonne Wabra, Susanne Traut (Sportjugendkoordinatorin), Hartmut Franz (Ehrenpräsident)
es fehlt: Frau Beate Meißner (Vorsitzende der Kreissportjugend)32 - Peter Götte (li.), Klaus Fischer
33 - Gisela Morgenroth (li.), Karl-Heinz Herold
23 - v.l.n.r. Frank Thörmer, Andrea Malter, Elfi Schilling
20 - Vorstand KSB
26 - Klaus Fischer /Simone Köcher