Der Landkreis Sonneberg war ein würdiger Gastgeber. Der Kreissportbund bedankt sich bei allen ausrichtenden Vereinen für die tolle Organisation der Spiele und den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen.

Artikel von Silvia Otto: Gold für Emilia! Die Neunjährige mit den bunt lackierten Fingernägeln lacht zurückhaltend im Aufwärmraum der Schanzenanlage „Am Marktiegel" in Lauscha. Draußen sind Minus 13 Grad, doch das ist ihr völlig egal. Emilia Görlich vom WSV Lauscha ist klein, zierlich und mutig. Skispringen ihre große Leidenschaft. Bei den 12. Landesjugendspielen hat sie bei der Eröffnung die Fackel getragen und gemeinsam mit anderen Talenten das Feuer entzündet. Einen Moment lang zog olympisches Flair ein. Kurz danach schulterte das kleine Mädchen die Skier und kletterte die vielen Treppen zur Schanze hinauf. Am Ablauf der 10-m-Schanze klappt das blonde Mädchen mit dem pink leuchtenden Tuch um den Hals entschlossen das schwarze Visier ihres Helms nach unten, geht tief in die Hocke, holt Schwung und los geht es. Nach einer technisch sauberen V-Haltung in der Luft und fast gelungener Telemark-Landung bei 9,5 Metern ist ihr Gold nicht mehr zu nehmen. Nicht viele Mädchen holen nochmal extra Schwung. Doch für Emilia ist die Sache völlig klar: „Der Schnee in der Spur stoppt manchmal, da brauche ich doch ordentlich Geschwindigkeit". Seit Wochen hat sie für diesen Saisonhöhepunkt trainiert und dem Tag entgegen gefiebert. Genau wie die anderen der fast 1.500 Nachwuchssportler im Alter zwischen acht und 14 Jahren, die an den Landesjugendspielen teilnahmen. In 15 Sportarten und 260 Entscheidungen suchten sie vom 3. bis 5. Februar im Landkreis Sonneberg ihre Sieger. Für viele sind die Landesjugendspiele der wichtigste Wettkampf.

Auch Emilia hat sich mit ihrem Trainer Jens Greiner-Hiero und anderen wagemutigen Nachwuchstalenten des Thüringer Wintersports intensiv auf den Wettkampf vorbereitet. Erfolgreich. Denn zu der Goldmedaille im Springen, kam noch Gold im Skilanglauf hinzu und somit auch in der Nordischen Kombination. Über 30 Sekunden betrug ihr Vorsprung auf der 1-km-Runde. Die war bestens präpariert, dafür sorgten die über 600 ehrenamtlichen Helfer an den 12 Sportstätten. Am Sonntag folgte für Emilia die vierte Goldene im Teamwettbewerb. Ihre 13-jährigen Zwillingsschwestern Sophia und Luisa sind auch Skispringerinnen und trainieren am Sportgymnasium Oberhof. Und genau da will auch Emilia irgendwann lernen. 2014 wird es erstmals Skispringen für Frauen bei den Olympischen Spielen in Sotschi geben. Emilia Görlich ist dann elf Jahre alt. Die Goldmedaillen von den Landesjugendspielen sind Motivation genug, dabei zu bleiben. Und genau das ist auch die Absicht der Veranstaltung: Die Landesjugendspiele sollen Thüringer Nachwuchssportler motivieren und so langfristig an den Leistungssport binden.

Hervorragende Leistungen

Die Landesjugendspiele sind jedenfalls für alle Sportlerinnen und Sportler eine große Herausforderung. Zahlreiche gute Leistungen wurden wieder erzielt. So gewannen sieben Skilanglauf-Talente gleich je zweimal Gold: Paul Schwär (WSV Oberhof), Lena  Ring (SC Motor Zella-Mehlis), Emma Riedel (SC Motor Zella-Mehlis), Lisa Lohmann (WSV Oberhof), Franziska Wolf (SC Steinheid), Julian Eff (SV Rotterode) und Antonia Fräbel (WSV Asbach). Erfolgreichste Teilnehmer im Speedskating waren mit jeweils drei Goldmedaillen der Erfurter Tobias Schenk (Schüler A 12) und die Arnstädterin Saskia Tschiltschke (Schüler C 9).  Bei den Schülerinnen A 12 gewann Sarah Zwick aus Gera an ihrem 12. Geburtstag die beiden Goldmedaillen bei den Einzelentscheidungen. Im Tischtennis blieben die Eichsfelder Tischtennisspieler Anna Wiegand und Anh Hai Nguyen in allen Spielen ohne Satzverlust ungeschlagen. Doch auch der Faktor Spaß spielte eine wichtige Rolle. Schließlich sollen die Landesjugendspiele die Nachwuchssportler motivieren und langfristig an den Thüringer Leistungssport binden. Die Freude war der neunjährigen Yasmin Goldammer vom RSV Blau-Weiß Gera anzusehen. Erst seit fünf Monaten trainiert sie Inline-Speedskating und gewann gleich die Bronzemedaille in der Geschicklichkeits-Staffel. Beim Biathlon standen Melanie Eccarius (AK 15), Julian Hollandt (AK 14), Lea Tetzlaff (AK 12) und Leo Pestel (AK 11) gleich zweimal auf das Siegerpodest nach ganz oben.

Sportarten der 12. Landesjugendspiele von A bis Z:

Badminton, Biathlon, Bogenschießen, Gewichtheben, Judo, Kegeln, Nordische Kombination/ Sprung, Rollsport/ Inline, Ringen, Skilanglauf, Ski Alpin, Sportschießen, Tanzen, Tischtennis.

Schon vom 24. bis 26. Februar gehen die 12. Landesjugendspiele weiter, dann mit Rennrodeln in Oberhof.