Interview mit David Möller


Die Winter-Saison 2012/13 ist zwar noch in weiter Ferne, doch die Wintersportler sind längst dabei, um sich auf die Saison vorzubereiten. Im Rahmen der Feierlichkeiten der Stadt Schalkau war der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von 2010 im Rennrodeln, David Möller, in seiner Heimatstadt. Freies Wort nutzte die Gelegenheit, um mit dem Rennrodel-Ass David Möller zu sprechen.

Die Stadt Schalkau feiert in diesem Jahr das 650jährige Jubiläum. Wie oft ist David Möller noch in seiner Heimat, wo ist ihr Lebensmittelpunkt?

Ich versuche jede Woche – aber das klappt nicht immer – zu meinen Eltern zu kommen. Realistisch ist jede zweite Woche, sei denn „Langi" (der Trainer des RRV Sonneberg/Schalkau, Thomas Langhammer/Anm. der Red.) braucht meine Hilfe. Ich wohne jetzt in Erfurt.

Herr Möller, sie sind der erfolgreichste Sportler Schalkaus, sie gehören zu den erfolgreichsten Sportlern des Landkreises Sonneberg, wie stolz macht sie dies?

Das Rennrodeln hat im Landkreis Sonneberg eine große Tradition und es freut mich natürlich, zu den besten Sportlern dieser Sparte zu gehören.

1988 haben sie– damals als sechsjähriger – schon mit dem Sport, nämlich als kleiner Fußballer beim TSV 1860 Schalkau, begonnen. Wollten sie eigentlich Fußballer werden?

Jedes kleine Kind spielt gerne mit dem Ball und so bin ich zunächst auch beim Fußball gelandet. Fußball ist der Erfolgssport Nummer eins, doch es ungleich schwerer, im Fußball große Erfolge zu feiern. Ich denke schon, dass ich es richtig gemacht habe und bin dann zum Rodeln gewechselt.

Im Jahr 1992 begann dann ihre erfolgreiche Laufbahn als Rennrodler. Wer hat sie gesichtet, wer war ihr erster Trainer?

Gesichtet wurde ich in der Grundschule Schalkau. Es gab damals schon die Kooperation zwischen dem Verein und der Grundschule. Dies ist ein wichtiger Baustein und ein Impuls um den Kindern den Weg zum Sport zu zeigen. Mein erster Trainer war Bernd Jahn, dem ich sehr viel zu verdanken habe.

Rennrodeln ist eine Domäne der Deutschen. Sogar Experten sagen, es ist schwerer Deutscher Meister zu werden, als sich bei einem Weltcup oder bei einer Weltmeisterschaft auf dem Podium zu platzieren?

Dies ist durchaus so. Zunächst muss man sich gegen die eigenen Teamkollegen bei der Deutschen Meisterschaft durchsetzen. Dies ist sehr schwer. Wenn man dies aber schafft, hat man dann auch gute Chancen, bei den Weltcups oder Weltmeisterschaften vorne dabei zu sein.

In Vancouver haben sie die Olympische Silbermedaille geholt. Werden wir David Möller in Sotschi wieder sehen?

Sotschi ist ganz klar mein Fernziel. Ich möchte sehr gerne noch einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Ich bin zuversichtlich, dass ich dies schaffe, wenngleich die Konkurrenz größer geworden ist. Alleine in Thüringen gibt es drei sehr gute Rodler. Doch ich bin recht zuversichtlich und ich habe berechtigte Chancen.

Wie gefällt ihnen die Bahn in Sotschi, hat sie auch solche Tücken wie die in Paranonowo?

Wir werden die ersten Testrennen in Sotschi im Rahmen einer Trainingswoche in diesem Herbst machen. Die Bahn soll technisch anspruchsvoll, schnell, aber auch sicher sein. Diese Adjektive kommen mir entgegen. Ein Weltcuprennen findet im Februar statt. Die Bahn in Paranonowo ist eine Fehlkostruktion, da sie nicht berechenbar ist.

Welches sind ihre Lieblingsbahnen?

Eigentlich die, auf denen ich erfolgreich war! Dies sind mehrere Bahnen. Calgary, Whistler, Nagano, Innsbruck-Igls. Oberhof zählt nicht unbedingt dazu, obwohl ich auch dort schon gute Ergebnisse erreicht habe.

Seit vielen Jahren unterstützt sie eine große Fangemeinde aus dem Sonneberger Hinterland und speziell aus Truckenthal. Hier wurde der „David-Möller-Fanclub". Wie kann man Mitglied werden, wohin fahren die Fans?

Ansprechpartner des Fanclubs sind Norbert Buff und Petra Müller, die Inhaberin des Gasthauses „Frische Quelle" in Truckenthal. Als Fan hat man keine finanzielle Verpflichtung und jeder der Interesse hat, kann dem Fanclub beitreten. Meine Fans versuchen, bei den Deutschen Rennen dabei zu sein. Außerdem wird der Weltcup in Innsbruck-Igls gerne angenommen.

Gerade laufen die Olympischen Spiele in London. Die Erwartungshaltung in Deutschland war recht groß, die Ergebnisse in einigen Sportarten allerdings nicht so gut.

Wie ist es generell um den Sport in Deutschland bestellt, was muss anders gemacht werden?

Man muss dies schon differenziert sehen. Die Beach-Volleyballer haben beispielsweise mit einer überragenden Leistung Gold geholt. Auch in anderen Sportarten wurden gute Ergebnisse erzielt. Der Schwimmverband wird das schlechte Abschneiden sicherlich kritisch auswerten. Ich bin schon immer ein Verfechter von zentralen Stützpunkten gewesen. Wenn die Einstellung bei den Sportlern passt, so denke ich, sind die restlichen Rahmenbedingungen ausreichend, um gute Ergebnisse zu erreichen.

Wie lautet ihre Autogrammadresse?

David Möller, Blessbergstraße 29, 96528 Schalkau/OT Truckenthal

Der vorolympische Winter steht vor der Tür. Wie lautet ihr Saisonziel für die Wintersaison 2012/13?

Nach der Olympiade in Vancouver habe ich es zwei Jahre etwas ruhiger angehen lassen. Ich möchte in diesem Winter gerne wieder eine WM-Medaille holen. Dies ist Herausforderung und Bestätigung meiner Arbeit zugleich.

Gespräch: Jürgen Eckstein.

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